Die Jahresdaten 2020 des Statistischen Bundesamtes zeigen, wie unterschiedlich der Tourismus in den Regionen in Deutschland von der Corona-Pandemie betroffen ist. Die Spannweite zwischen den Destinationen ist groß. 12 Regionen konnten die Verluste im vergangenen Jahr relativ gering halten und verloren maximal ein Fünftel der Übernachtungen. Die Daten geben zudem einen Hinweis darauf, welche Urlaub- und Reiseart in Corona-Zeiten beliebt war und es vermutlich auch in 2021 sein wird.
Unser Statistik-Update des dwif-Corona-Kompass fasst die Entwicklung kurz zusammen und zeigt auf einer Info-Karte die Regionen mit den geringsten und den größten Verlusten.
In unserem aktuellen Update des dwif-Corona-Kompass richten wir den Blick auf die Entwicklung der Übernachtungszahlen in den einzelnen deutschen Destinationen. Die Jahresdaten 2020 des Statistischen Bundesamtes zeigen, wie unterschiedlich der Tourismus in den Regionen in Deutschland von der Corona-Pandemie betroffen ist.
Unsere Info-Karte zeigt die Spannbreite und nimmt die Regionen mit den geringsten und den größten Verlusten in den Blick.
Der bereits seit dem 02. November 2021 andauernde Lockdown hat die zwischenzeitliche Hoffnung, dass doch noch einige Destinationen das schwierige Jahr 2020 mit einem positiven Jahresergebnis abschließen können, zunichte gemacht. Das wichtige Weihnachts- und Silvestergeschäft ist weggebrochen und die Skisaison konnte in den deutschen Bergregionen gar nicht erst anlaufen.
Der Übernachtungsrückgang im Dezember belief sich deutschlandweit auf 78,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Spannweite reichte hier von -65,4 Prozent in Brandenburg bis zu -88,9 Prozent in Berlin.
Im Zeitraum Januar bis Dezember 2020 sind die Übernachtungen in Deutschland um 39,0 Prozent zurückgegangen. Die Regionen kamen dabei ganz unterschiedlich durch die Krise. Fakt ist: Echte „Krisen-Gewinner“ unter den Destinationen gibt es im Deutschland-Tourismus nicht, nur weniger stark betroffene Destinationen.
Mit Blick auf ganz Deutschland, konnten zwölf Regionen die Verluste relativ gering halten und verloren maximal ein Fünftel ihrer Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr 2019:
Lausitzer Seenland, Mecklenburgische Schweiz und Seenplatte, Sächsische Schweiz, Ostsee, Chiemsee-Chiemgau, Prignitz, Hegau, Rügen/Hiddensee, Elbe-Elster-Land, Westmecklenburg, Vorpommern sowie die Nordsee.
Und: Die Zahlen spiegeln drei wesentliche Erkenntnisse wider!
Spannend ist unter anderem der Blick auf die verschiedenen Destinationstypen: Regionen an der Küste (im Durchschnitt -20,1 Prozent), in Seengebieten (-23,1 Prozent) oder in Bergregionen (-25,7 Prozent) schnitten vielfach besser ab als Regionen in anderen Destinationstypen. Durchschnittlich ging hier „nur“ jede vierte bis fünfte Übernachtung verloren.
Am stärksten betroffen waren ausgerechnet die Destinationen, die in den letzten Jahren einen scheinbar nicht enden wollenden Boom verzeichneten: die Städte. Durchschnittlich gingen die Übernachtungen in Städtedestinationen in Deutschland 2020 um 57,4 Prozent zurück. Berlin (-64,0 Prozent), die Region Düsseldorf und Kreis Mettmann (-62,5 Prozent) sowie München (-61,5 Prozent) verloren sogar mehr als 6 von 10 Übernachtungen.
In städtischen Destinationen spielt auch der Incomingtourismus eine wichtige Rolle. Dieser war 2020 auch aufgrund von Reisebeschränkungen mit -64,4 Prozent deutlich stärker rückläufig als der Inlandstourismus, wo jede dritte Übernachtung (-33,4 Prozent) weggebrochen ist.
Neben den privat motivierten Reisenden aus dem In- und Ausland fehlten in den Städten auch die Geschäftsreisenden. Viele klassische Geschäftsreisen wurden und werden in digitale Formate überführt, das MICE-Segment ist praktisch von einem auf dem anderen Tag komplett weggebrochen und ebenfalls in die virtuelle Welt verlagert worden. Noch ist unklar, welchen Weg dieses Marktsegment künftig nehmen wird. Verhalten optimistisch mit Blick auf die Städte stimmen aktuelle Studien, die belegen, dass das Interesse an Städtereisen weiterhin sehr hoch ist und je nach Restriktionen auch 2021 schon wieder stärker anlaufen könnte.
Bereits seit einigen Jahren liegen autarke und individuelle Unterkunftsformen im Trend. Durch die Corona-Pandemie haben sie einen weiteren Schub bekommen. Sie entsprechen dem Trend der Individualisierung und hier lassen sich auch Abstands- und Hygieneregeln besser als in anderen Unterkunftsformen einhalten.
In unserem dwif-Corona-Kompass berichten wir regelmäßig über die aktuelle Lage im Deutschland-Tourismus. Wenn Sie detaillierte Informationen und Hilfestellungen für Ihre Destination benötigen, sprechen Sie uns gerne an!
Die Halbjahresergebnisse 2021 der amtlichen Statistik liegen vor und zeigen ganz deutlich die unterschiedliche Betroffenheit und die heterogenen Öffnungsstrategien der Bundesländer.
Unser Statistik-Update des dwif-Corona-Kompass fasst die Entwicklung in einer Infokarte für Sie zusammen.
Die Umsatzausfälle durch ausbleibende Gäste und zunehmend unter Druck geratende öffentliche Haushalte führen auch bei Tourismusorganisationen zu existenziellen Fragen sowie zur Überprüfung der freiwilligen Aufgaben durch die Kommunen.
Wir möchten Destinationen, Gastgewerbe und Freizeitwirtschaft nutzenstiftende Fakten zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie geben und gemeinsam mit Ihnen den Blick in die Zukunft richten. Unser Update vom 29. März 2022 informiert Sie über die aktuelle Lage und unsere fachliche Einschätzung der Entwicklung.