Eine erfolgreiche Destination braucht nicht nur zufriedene Gäste und eine gelebte Willkommenskultur, sondern auch Einheimische, die sich in ihrer Heimat wohlfühlen und dem Tourismus positiv gegenüberstehen. Nicht zuletzt sind es ja auch die Einheimischen selbst, die als Naherholungssuchende vor Ort oder als Tagesgäste in einer Region eine wichtige Rolle spielen. In vielen Städten und Destinationen ist es den Tourismus-Verantwortlichen ein Bedürfnis den Status quo der Tourismusakzeptanz in der Bevölkerung zu kennen. Sie entwickeln ein Gespür für die tourismusbedingte Situation der Einheimischen und lassen diese bei strategischen Entscheidungen mit einfließen.
In Kooperation mit dem Deutschen Institut für Tourismusforschung (FH Westküste) und dem NIT führt das dwif seit Anfang 2023 die standardisierte Erhebung des Tourismusakzeptanzsaldos (TAS) durch und holt das individuelle Stimmungsbild der Einwohner*innen vor Ort ein.
Messungen der Tourismusakzeptanz auf Bundesebene durch das Deutsche Institut für Tourismusforschung (FH Westküste) zeigen eine stagnierende Akzeptanz in den vergangenen Jahren. Insbesondere die Corona-Pandemie diente hierbei als eine Art Beschleuniger für Nutzungskonflikte, teils mit objektiven Effekten, teils als subjektive Wahrnehmung und nicht nur im städtischen Umfeld, sondern auch im ländlichen Raum. (vgl. Deutsches Institut für Tourismusforschung (2022). Tourismus im eigenen Wohnort: Nur akzeptiert oder wichtig für die eigene Lebensqualität? Vortrag im Rahmen des Deutschen Tourismustages 2022. Mainz.)
Durch den Tourismusakzeptanzsaldo (TAS) lässt sich die Einstellung der Bevölkerung quantifizieren und mit anderen Destinationen vergleichbar machen. Unsere Kooperation mit der FH Westküste und die standardisierte Abfrage des TAS bieten die Möglichkeit eines umfassenden Benchmarks. Bei einer regelmäßigen Durchführung erkennen Destinationen frühzeitig Veränderungen, identifizieren positive wie negative Auswirkungen des Tourismus und steigen mit in eine Maßnahmenfindung ein.
Die Befragung zur Tourismusakzeptanz wird zusätzlich um Themen wie die Einstellung zu verschiedenen Tourismussegmenten, die Bewertung der Freizeitattraktivität, die Identifizierung von positiven Effekten und Belastungen durch den Tourismus sowie erste Maßnahmenideen der Bevölkerung zur Minimierung negativer Effekte angereichert. Die Daten zeigen ein umfassendes Stimmungsbild der Einwohner*innen vor Ort. Gleichzeitig geben Sie der Bevölkerung eine Möglichkeit der Partizipation und legen einen Grundstein für die gemeinsame Gestaltung der touristischen Entwicklung.
Mehr Informationen zur Messung der Tourismusakzeptanz finden Sie auf unserer Website unter diesem Link.
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Einheimische bei der Tourismusentwicklung mitdenken
Unsere Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, das Thema Wertschätzung in die tägliche Tourismusarbeit zu integrieren, um eventuelle Spannungsfelder zwischen Einheimischen und Gästen frühzeitig identifizieren und im Dialog begegnen zu können.
Mit unseren Gästen haben wir in diesem dwif-Impuls diskutiert, wie das gelingen kann.
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