Die Corona-Pandemie verändert vorübergehend die Motive, nach denen Gäste sich für ein Zielgebiet entscheiden. Doch die Notwendigkeit, als Destinationsmarke aus der Masse herauszustechen, bleibt unverändert. Denn auch wenn die derzeitige Krisensituation die Mechanismen gesättigter Märkte in gewisser Weise außer Kraft setzt, so werden wir nach Aufheben der geltenden Reisebeschränkungen sehr schnell wieder in einen intensiven Wettbewerb zurückkehren.
Und in diesem herrschen Preisdruck, abnehmende Zielgebietstreue und das Recht des Stärkeren, wenn es um Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit geht.
Für den Gast lautet dann wieder die entscheidende Frage: „Warum möchte ich denn eigentlich genau DIESES Reiseziel besuchen?“ Destinationen müssen daher deutlich besser als bisher die Kunst beherrschen, sich aus dem Überfluss herauszuheben und an Bedeutung und Relevanz gewinnen. Sie müssen begehrlich sein. Sie müssen aus der Masse herausstechen, indem sie weniger mit dem ReiseZIEL werben, als vielmehr mit dem ReiseWERT bewegen.
Wie das gelingen kann, worauf es im Place Branding wirklich ankommt und welche Rolle der Ausnahmezustand „Corona“ tatsächlich für die künftige Markenbildung in Destinationen spielt, diskutierten Lars Bengsch und Maike Berndt mit Markenverantwortlichen verschiedener DMOs. Zudem kamen Markenexpert*innen (unter anderem vom Zukunftsinstitut und der Markenberatung BrandTrust) zu Wort.