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Das war unser dwif-Impuls: DMO-AUFGABEN & KI – PERFEKTE SYMBIOSE?

Donnerstag, 04. Dezember 2025

Rund 140 Teilnehmende waren am vergangenen Mittwoch live bei unserem dwif-Impuls zum Thema DMO-AUFGABEN & KI – PERFEKTE SYMBIOSE? Wie KI künftig Aufgabenfelder der DMO verändert“ dabei.“
Unsere Kolleg*innen Karsten Heinsohn, Elena Schmidt und Michael Dobmann diskutierten den Einfluss von KI auf zentrale Aufgabenfelder von DMOs und lieferten inspirierende Denkanstöße.

dwif-Impulse: DMO-AUFGABEN & KI – PERFEKTE SYMBIOSE?
Die Aufzeichnung unseres dwif-Impulses ist jetzt zum Nachsehen verfügbar!

Sie haben unseren dwif-Impuls verpasst? Kein Problem – das Video ist bereits online!


Worum ging es genau?

Entlang von vier der elf Aufgabenfelder aus unserem DMO-Flow haben wir diskutiert, welche Auswirkungen KI auf diese hat und haben wird.

→ Gästeservice

Durch die Digitalisierung hat sich der Fokus von der lokalen TI hin zu diversen digitalen Touchpoints verschoben. Technologisch gilt: Insellösungen einzelner Orte sind weder finanziell noch ressourcentechnisch sinnvoll – Zusammenarbeit und gebündelte Lösungen sind der Schlüssel. Während moderne Chatbots sprachlich brillieren, fehlt ihnen oft noch der entscheidende Kontext (z. B. Wetter, persönliche Präferenzen), um wirklich hilfreich zu sein. Die Grenzen der Technik liegen dort, wo emotionale Intelligenz, das Erspüren von Bedürfnissen in Ausnahmesituationen oder die persönliche Note gefragt sind – diese bleiben menschliche Kompetenzen für das echte „WOW-Erlebnis“.

KI kann informieren, aber selten begeistern. Sie sollte daher sinnvoll für alle Standardanfragen und Touchpoints eingesetzt werden, bei denen die emotionale Komponente eine untergeordnete Rolle spielt. Das schafft Freiräume für Mitarbeitende, um an anderen Stellen für Begeisterung zu sorgen. Eine essenzielle Grundlage für den Erfolg ist dabei ein sauberes Datenmanagement.

→ Markenführung & Kommunikation

In der Kommunikation fungiert KI längst als effiziente „Schreibmaschine“ und ermöglicht durch Hyperpersonalisierung eine chirurgisch genaue Ansprache von Mikro-Zielgruppen. Auch die Rolle der KI als „Marken-Polizei“, die Inhalte automatisch auf die Einhaltung der Tonalität prüft, wurde als Chance hervorgehoben. Demgegenüber stand die Warnung vor generischem „KI-Slop“ (Einheitsbrei). Eine authentische Identität entsteht nur in einem sozialen Prozess, in dem sich Menschen hinter einer gemeinsamen Botschaft versammeln und diese aushandeln – eine Tiefe, die keine KI simulieren kann.

KI bringt enorme Skaleneffekte und Präzision in der Ausspielung. Sie kann Marke ganz operativ umsetzen und kommunizieren, sie aber nicht selbstständig entwickeln oder verkörpern. Die Identität und die strategischen Leitplanken müssen von Menschen gesetzt werden (in einem Prozess mit menschlicher Hoheit), sonst wird Marke und Kommunikation austauschbar.

→ Produktentwicklung

Ein spannender technologischer Trend ist das „Vibe Coding“: Die Möglichkeit, ohne Programmierkenntnisse allein durch natürliche Sprache digitale Prototypen zu bauen und Ideen schnell zu testen. Auch datenbasierte Trendvorhersagen („Predictive Analytics“) professionalisieren die Entwicklung. Die Diskussion zeigte jedoch, dass die Grenzen in der physischen Umsetzung liegen: Die Akzeptanz bei Stakeholdern vor Ort erfordert menschliche Moderation, Vertrauen und strategisches Gespür, das kein Algorithmus übernehmen kann. Auch gibt es Risiken in der Entwicklung von Produkten, die nur auf Trends oder die Präferenzen des Algorithmus ausgerichtet sind und nicht auf unsere Gäste oder die Destination selbst.

KI kann den datenbasierten Impuls, Argumentationshilfen und den Proof-of-Concept liefern. Der Mensch gibt den Rahmen vor, prüft die kulturelle Passung, das Einzahlen auf eine gemeinsame Vision und schafft Akzeptanz bei den Stakeholdern.

→ Innovationsmanagement

Oft scheitert Innovation nicht an fehlender Technik, sondern an menschlichen Hürden oder Ängsten. Hier kann die KI unvoreingenommener Sparringspartner sein, der keine Angst vor „dummen Ideen“ hat und hilft, Blockaden im Kopf zu lösen. Zudem senkt die KI Hürden in der Weiterbildung massiv, da sie in der Lage ist, sich selbst und komplexe Zusammenhänge jederzeit und im „privaten Raum“ in einfache Sprache zu "übersetzen” und sich auf die Lernbedürfnisse des Menschen anpassen kann. Wichtig ist, dass Innovation nur entstehen kann, wenn sich Menschen strategisch darüber Gedanken gemacht haben, wie ihre wünschenswerte Zukunft im Tourismus aussieht und für welche Projekte sie wirklich brennen würden – dann ist KI die optimale Unterstützung.

KI kann helfen, Muster zu durchbrechen, zu inspirieren und neue Fähigkeiten zu erlernen. Dafür müssen jedoch die Rahmenbedingungen, wie eine geeignete Unternehmenskultur, vorhanden sein.

Fazit

Es gibt kein "Entweder-oder". Wir müssen lernen, KI als Mitarbeitenden zu “führen”, der unser menschliches Team unterstützt.

KI kann sich zwar als erste Technologie selbst erklären, aber souveräner Umgang damit ist trotzdem absolut Pflicht, um Bedienung und Ergebnisse entsprechend bewerten zu können. Und hier sind wir selbst jeden Tag gefordert, als Nutzende/Gäste, Touristiker*innen oder im Betrieb. Diese Eigenverantwortung können wir nicht delegieren. Die DMO der Zukunft ist also nicht "KI-gesteuert", sondern "KI-unterstützt" und "Mensch-zentriert".

Herzlichen Dank an alle, die live dabei waren!

Sie konnten unseren dwif-Impuls nicht live verfolgen, haben jetzt aber Lust bekommen sich die spannende Diskussion in voller Länge anzusehen? Dann schauen Sie einfach auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Dort finden Sie auch die Aufzeichnungen der bisherigen Events dieser Reihe, wie beispielsweise "Milieus der Zukunft", „Regenerativer Tourismus“, "Neue-TI - aber wie?, „Tourismus zahlt sich aus“ und viele mehr.

 

Hier geht's zum Video!

dwif-Impulse: DMO-AUFGABEN & KI – PERFEKTE SYMBIOSE?

 


 

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