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Das war unser dwif-Impuls: Freizeitwirtschaft im Fokus – Aus der Krise in die Zukunft

Donnerstag, 23. September 2021

Mit knapp 70 Teilnehmenden startete unser „dwif-Impuls“ am 22. September 2021 bereits in die siebte Runde. Unsere Kolleg*innen Heiko Rainer, Dajana Rosenkranz und Anja Schröder blickten mit Ihren Expert*innen aus der Freizeitwirtschaft auf den Sommer 2021 und gaben einen Ausblick auf die nächsten Monate.

Sie haben unseren dwif-Impuls verpasst? Kein Problem – das Video ist bereits online!

dwif-Impulse: Freizeitwirtschaft im Fokus – Aus der Krise in die Zukunft
Video unseres dwif-Impulses jetzt verfügbar!

 

Der Sommer 2021 – ein Rückblick

Am 22. September 2021 startete unser siebter dwif-Impuls und rund 70 Teilnehmende waren dabei. Los ging es mit einem Input unserer Expert*innen aus der Freizeitwirtschaft Heiko Rainer, Dajana Rosenkranz und Anja Schröder und einem Rückblick auf den Sommer 2021.

Die vergangenen Monate haben die Wirtschaft im Allgemeinen und somit auch die Freizeitwirtschaft hart getroffen. Die Pandemie an sich, die monatelangen bundesweiten Lockdowns, Besucherbeschränkungen und die bis heute geltenden Hygiene- und Abstandsregeln haben für ausbleibende Gäste und damit für eine schwierige Situation in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft gesorgt. Dass die Ausflugslust bei den Deutschen – trotz aller Vorsicht – vorhanden ist, lässt sich sehr gut in unserem dwif-Tagesreisenmonitor erkennen.

 

dwif-Impulse Freizeitwirtschaft Zahlen, Daten, FaktenWährend Anfang des Jahres noch ein Tagesreiserückgang zwischen 50 und 70 Prozent verzeichnet wurde, führten die Lockerungsschritte ab dem Frühsommer 2021 zu einem ersten Aufschwung. Dieser ergab sich vor allem durch die Sehnsucht der Bevölkerung auf abwechslungsreiche Ausflüge kombiniert mit einer überdurchschnittlich hohen Sparquote.

Der Anstieg im Tagesreisevolumen spiegelt sich jedoch nicht eins zu eins in den Gästezahlen der Freizeit- und Kultureinrichtungen wider, da es zu einer Veränderung der Nachfragestruktur hin zu naturnahen Outdoor-Aktivitäten gekommen ist. Von Januar bis August liegt der Nachfragerückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (auch 2020 war seit März schon von der Corona-Pandemie betroffen) bei -20,5 Prozent. Erst der Augustwert 2021 stimmt etwas positiver: Erstmalig in diesem Jahr verzeichnen die Freizeitbetriebe eine Besuchszahlsteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat.

 

Freizeitbranche hat(te) immense Herausforderungen zu meistern

Anja Schröder, unsere Expertin für das dwif-Freizeitmonitoring, steht ganzjährig mit etwa 700 Freizeiteinrichtungen aus ganz Deutschland in Kontakt und machte deutlich, dass die Besucherzahlen in der Freizeit- und Kulturwirtschaft lange nicht zufrieden stellen: Im Vergleich zu einem Normaljahr liegen die Nachfrageverluste von Januar bis August 2021 weiterhin bei über 50 Prozent.

Nach dem Input starteten wir mit unseren Gästen in einen spannenden Austausch, in dem sehr deutlich wurde, wie herausfordernd bis unmöglich es für die Branche war und ist, die Umsatzausfälle zu kompensieren.

  • Robert Rückel, Vorsitzender des Interessenverbandes der touristischen Attraktionen Berlins e.V., betonte bei seinem Rückblick auf den Sommer 2021 die hohe Betroffenheit der Freizeitbetriebe in den Städten. Umsatzausfälle aus den Schließmonaten können in der Branche nicht einfach in anderen Monaten kompensiert werden. Im Vergleich zum August 2019 konnten in den Freizeitbetrieben auch nur ca. 50-60 Prozent des Normalniveaus erwirtschaftet werden. Dies sei unter anderem auf die Reduzierung der Kapazitäten, die sich aus den Raum- und Personenbeschränkungen ergaben, zurückzuführen.
  • Und auch Dr. Klaus Berding, Geschäftsführer des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund, meint, dass sich die Zahlen noch nicht erholt hätten. Besonders im MICE-Bereich liege man nach wie vor ca. 40 Prozent unter dem Wert aus der Vor-Corona-Zeit. Dazu komme die Herausforderung durch die Abwanderung der Mitarbeiter*innen in andere Branchen. In unserer dwif-Coronablitzumfrage vom August 2021 gaben rund 21 Prozent der befragten Freizeit- und Kulturbetriebe an, dass bei ihnen Mitarbeiter*innen in andere Branchen abgewandert sind – eine hohe Anzahl, die der Branche zumindest in den nächsten Monaten fehlen.
  • Dr. Michael Vesper (Geschäftsführer Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH) verdeutliche die besondere Situation für Freizeitbetriebe in kommunaler Trägerschaft. Natürlich war und sind die drei gesundheitstouristischen Betriebe in Bad Kreuznach (Therme, Bäderhaus und Gesundheitszentrum) ebenfalls betroffen. Auf dem ersten Blick jedoch bedeutete die Betriebsschließung einen geringeren Zuschussbedarf für diese kommunal gestützten Betriebe. Wesentlich dabei ist aber, dass mit diesen Freizeitangeboten die Standortattraktivität steht oder fällt und darüber hinaus viele Arbeitsplätze direkt oder indirekt davon abhängen. Wir haben im Rahmen unseres dwif-Ökonomischen Faktenchecks die Umsatz-, Einkommens- und Arbeitsplatzeffekte für diese drei Freizeitbetriebe ermittelt.

 

Die Zukunft der Freizeitwirtschaft – ein Ausblick

Mindestens so spannend wie der Rückblick ist aber natürlich die Frage: Wie wird sich die Situation für die Freizeitwirtschaft in der (nahen) Zukunft entwickeln? Mit welchen Entwicklungen rechnen die Akteur*innen?

Die Erfahrungen des letzten Jahres sowie ein verändertes Nachfrageverhalten der Gäste erschweren die Prognose: So rechnet nur etwa jede(r) zehnte Befragte damit, das Umsatzniveau aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 zu erreichen bzw. zu übertreffen. 71 Prozent rechnen mit geringeren Werten.

 

dwif-Impulse Freizeitwirtschaft Geschäftsklimaindex Insgesamt führen die bestehenden Unsicherheiten zu zurückhaltenden Prognosen für den Herbst, weshalb der von uns ermittelte Geschäftsklimaindex der Freizeit- und Kulturbetriebe nur bei 2,9 liegt.

Wie stark die Branche weiterhin von der Pandemie betroffen sein wird, zeigt auch die Frage nach dem Investitionsverhalten. 56 Prozent der befragten Betriebe müssen geplante Investitionen verschieben bzw. ganz ausfallen lassen. Somit kommt neben der angespannten Fachkräftesituation auch noch ein sich verstärkenden Investitionsstau hinzu. Das Risiko, die kontinuierlich steigenden Gästeerwartungen dann nicht mehr zu erfüllen, steigt.

Viele Themen, die bereits vor der Pandemie präsent waren, wie zum Beispiel steigende Qualitätsansprüche der Gäste, Nachhaltigkeit und die Themen Positionierung und Profilschärfung gelten nach wie vor. Doch durch die Krise sind auch neue Aufgaben entstanden, die es in die strategischen und operativen Überlegungen und Prozessen zu inkludieren gilt (Auswahl):

  • Anforderungen an höhere Sicherheits- und Hygienestandards
  • Bedarf an komplexerem Marketing
  • Stärkung der Kund*innenbindungen
  • erhöhte Notwendigkeit für an Employer Branding
  • Digitalisierungsmaßnahmen

 

Fazit

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Tourismus- und Freizeitwirtschaft und im Speziellen auf den Sommer 2021 unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Branchen, Segmente und Betriebstypen und variieren dahingehend auch stark. Vor allem private Betriebe und Indoor-Einrichtungen sind stärker von der Krise betroffen, was sich auch auf Angebots- und Nachfrageschwankungen, sowie Zyklusveränderungen hinsichtlich der Investitionen auswirken.

Unsere Gäste haben jedoch deutlich gemacht, dass man gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen muss, um sich den Mut und die Energie für das Weitermachen zu behalten. Robert Rückel berichete dazu beispielsweise von einem Projekt zur innovativen, digitalen Besucherlenkung in Berlin und das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund forciert aktuell die technischen Grundausstattung für hybride Events. Dr. Michael Vesper betonte insbesondere die stärkere und offenere Kommunikation zwischen den Leistungsträger*innen als positiven Aspekt der Krisenzeit.

In diesem Sinne „bleiben Sie positiv“ und wir freuen uns Sie bei unserem nächsten dwif-Impuls am 3. November 2021 zum Thema Agilität & Resilienz im Tourismus begrüßen zu dürfen.

 

Herzlichen Dank an unsere Gäste und alle, die live dabei waren! Und...

wenn Sie unseren dwif-Impuls nicht live verfolgen konnten, jetzt aber Lust bekommen haben, sich die spannende Diskussion in voller Länge anzusehen, schauen Sie einfach auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Dort finden Sie auch die Aufzeichnungen der bisherigen Events dieser Reihe, wie beispielsweise „Qualitätsmanagement im Tourismus", „KPIs und ihr Einsatz in der Praxis“ oder „Leuchtturmprojekte als Impuls für die Region“.

 

Hier geht's zum Video "Freizeitwirtschaft im Fokus"

dwif-Impulse: Freizeitwirtschaft im Fokus

 


 

Im November setzen wir unsere dwif-Impulse mit spannenden Themen fort

dwif-ImpulseWir möchten unser Wissen teilen und gemeinsam mit Ihnen Tourismus neu denken. Unser Online-Format "dwif-Impulse" bietet regelmäßig spannende Gelegenheiten, um sich virtuell zu den Themen auszutauschen, die uns in der Tourismusbranche bewegen. Sehen wir uns?

Mehr zu unseren dwif-Impulsen

 

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