Kennzahlen-Crashkurs für die Hotellerie

Kennzahlen geben Aufschluss darüber, wie es Ihrem Unternehmen betriebswirtschaftlich geht, enthüllen Schwächen und zeigen Verbesserungspotenzial auf. Unser Praxistipp zeigt auf, welche Key Performance Indicators (KPIs) Sie im Blick haben sollten. Ein Praxistipp für Kennzahlen-Kenner*innen und alle, die es noch werden wollen.

dwif-Praxistipp: dwif-Praxistipp: Kennzahlen-Crashkurs für die Hotellerie (Bild: Freepik)

 

Kennzahlen-Monitoring: Was steckt dahinter?

Wenn Sie Ihren Betrieb erfolgreich führen möchten, geht es auf der einen Seite darum, Mitarbeiter*innen zu führen, für ein gutes Betriebsklima zu sorgen und gleichzeitig ein positives Image aufzubauen und zu erhalten und Ihre Kund*innen zufriedenzustellen. Das sind die weichen Faktoren.

Dem gegenüber stehen auf der anderen Seite zielgerichtete Kennzahlen – auch Key Performance Indicators oder kurz KPIs genannt. Sie geben Aufschluss darüber, wie es Ihrem Unternehmen betriebswirtschaftlich geht, enthüllen Schwächen und zeigen Verbesserungspotenzial auf. Warum Sie welche Kennzahlen im Blick haben sollten und wie Sie das umsetzen können, haben wir hier für Sie in diesem Praxistipp zusammengefasst.

 

Praxistipp Kennzahlen Hotellerie Monitoring

 

Bevor Sie mit dem Kennzahlen-Monitoring loslegen, müssen Sie für sich festlegen, welche Kennzahlen Sie einbeziehen wollen. Je nach Unternehmensstrategie oder Zielsetzung Ihres Monitorings setzen Sie für sich ein relevantes Kennzahlen-Set auf. Dabei gibt es betriebsinterne KPIs, die Sie betrachten können, genauso wie markt- bzw. wettbewerbsbezogene.

Um Ihr eigenes Ergebnis einordnen zu können, benötigen Sie Vergleichskennzahlen – Benchmarks. Aber Vorsicht mit wem Sie sich vergleichen: Die Zahlen eines Stadthotels mit Geschäftsreisenden als Kernzielgruppen können erheblich von denen eines Ferienhotels an der Ostseeküste abweichen, genauso wie die eines Vollhotels von denen eines Hotel garnis.

 

Kennzahlen als individuelles Frühwarnsystem

Kennzahlen messen den Betriebserfolg und helfen dabei, einzuschätzen, ob Sie auf dem richtigen Weg sind. Sie dienen also der innerbetrieblichen Kontrolle und können somit zur Unternehmensoptimierung eingesetzt werden, denn sie zeigen, wo Kosten eingespart oder Prozesse effizienter gestaltet werden können.

Gleichzeitig sind sie Ihr ganz persönliches Frühwarnsystem, wenn etwas in Ihrem Betrieb nicht rund läuft. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, frühzeitig gegenzusteuern und eine mögliche Krise abzuwenden. Für zukünftige Finanzierungsmaßnahmen oder Investitionen müssen Sie ebenfalls Ihre Performance im Blick haben, damit sie planen können, wann Sie wie viel investieren können bzw. müssen, um Ihre Strategie und Ihr Ziel weiterhin auf Kurs zu halten.

Zusätzlich können Sie sich mit Ihren Wettbewerber*innen vergleichen und sich im Branchenvergleich einordnen. Auch wenn es um die Betriebsnachfolge geht, ist es wichtig, dass Sie Ihren Unternehmenserfolg in Zahlen darlegen können. Denn welche*r Nachfolger*in, Käufer*in oder Investor*in will schon die Katze im Sack kaufen?

 

Welche Zahlen kommen für mein Kennzahlen-Set infrage?

Mithilfe der richtigen Kennzahlen können Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Betriebes prüfen, die Ertragskraft einschätzen und die finanzwirtschaftliche Situation überblicken. Mehr dazu erfahren Sie in unseren dwif-Bilanzanalysen.

Durch Veränderung der entsprechenden Stellschrauben können Sie Ihre Situation in allen drei Bereichen verbessern. Dabei helfen Ihnen sowohl marktbezogene als auch betriebsbezogene KPIs.

 
Marktbezogene KPIs: Darunter fallen beispielsweise die Angebots- und Nachfrageentwicklung, Auslastung, RevPar sowie die Zimmerpreise der unmittelbaren Wettbewerber*innen in Ihrem Ort bzw. der Region.

Betriebsbezogene KPIs: Hierzu gehören vor allem Ertrags- und Aufwandstrukturen, deren Analyse für die Maximierung der Ertragskraft Ihres Betriebes relevant ist. Mehr dazu erfahren Sie in unseren dwif-Betriebsvergleichen.

 

Wichtig ist, dass Sie die Kennzahlen nicht nur einmal, sondern fortlaufend erheben. Nur so sind Sie in der Lage, die richtigen Schlüsse zu ziehen und Ihren Betrieb langfristig erfolgreich zu führen. Bei der Interpretation der Daten achten Sie auf externe Einflüsse. So können die Osterfeiertage Ihre März-Zahlen deutlich verbessern, aber den April gegenüber dem Vorjahr abstürzen lassen oder Hitzewellen bzw. Regenperioden in den Sommerferien die Nachfrage nach unterschiedlichen Betriebstypen beeinflussen.

Genauso wirkt sich die Entwicklung des Wettbewerbs wie Betriebsschließungen, Neueröffnungen oder Erweiterungen z. B. eines Wellnessbereichs oft nicht nur auf den betroffenen Betrieb, sondern den gesamten regionalen Markt aus – positiv und negativ.

 

Wo finde ich Benchmarks und Branchenvergleichswerte?

Eine erste Anlaufstelle sind die Statistischen Ämter. Sie erheben bundesweit und auf Länderebene Daten zu Angebot und Nachfrage auf dem Beherbergungsmarkt. Eine andere Quelle sind Gastgewerbe- oder Hotelbetriebsvergleiche oder die Sparkassen-Tourismusbarometer.

Darin werden – meist auf Bundesland- und/oder Deutschland-Ebene – sowohl die Daten der amtlichen Statistik als auch einzelbetriebliche Kennzahlen analysiert und bewertet. Daneben können Markt- und Wettbewerbsanalysen die Situation in Ihrer Stadt oder Region unter die Lupe nehmen. Achten Sie bei den Daten auf den Unterschied zwischen Durchschnitts- und Orientierungswerten: Ein Durchschnittswert spiegelt die Ist-Situation aller in den Daten erfassten Betriebe wider.

Liegt zum Beispiel die Eigenkapitalquote im Gastgewerbe bei 0, Ihre hingegen bei 5 Prozent, sind Sie zwar deutlich „besser“ als das Gros der Konkurrenz, aber längst noch nicht „gut“. Dazu sollten Sie sich mit dem Orientierungswert messen, der auf Basis der Gruppenbesten ermittelt wird und somit die Richtung bzw. das Ziel angibt, das Sie erreichen sollten.

 

Let’s get startet!

Grob gesagt gibt es drei Möglichkeiten, wie Sie durchstarten können:

(1) Erstellen Sie einen Businessplan: Ohne einen strategischen Plan wird es schwierig, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Vielleicht haben Sie schon ein Ziel im Kopf, wissen aber nicht, wie Sie es erreichen können? Oder Sie sind gerade dabei, Ihren Betrieb neu zu positionieren? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt mithilfe eines Businessplans die wichtigsten Schritte und Zwischenziele zu definieren.

(2) Nutzen Sie Tools: Zahlreiche Tools unterstützen Sie beim Management Ihres Betriebes. Damit haben Sie interne Kennzahlen immer im Blick und sehen, ob Sie sich in Richtung Ihrer Zielwerte bewegen oder gegensteuern müssen. Ein Tool bietet sich auch in Ergänzung zu einem Businessplan bzw. im Anschluss an eine externe Beratung an.

(3) Beauftragen Sie eine*n externe*n Berater*in: Expert*innen können Sie gerade in der schwierigen Anfangsphase gut unterstützen und durch den Zahlendschungel führen. Gemeinsam können Sie ein Ziel und die dazu passende Strategie festlegen. Auf dieser Basis werden die notwendigen Orientierungswerte für ihr Kennzahlen-Set festgelegt.

 

Sonst noch was?

Aktuelle Trends und Entwicklungen wie beispielsweise Nachhaltigkeit können und sollten Sie ebenfalls in Ihre Betriebsführung integrieren. Auch wenn Sie als mittelständisches Unternehmen nicht dazu verpflichtet sind und Corona-Hilfen keine diesbezüglichen Auflagen enthalten: Nachhaltigkeit spielt als Entscheidungskriterium für immer mehr Reisenden eine wichtige Rolle und bietet Ihnen die Chance, sich vom Wettbewerb abzugrenzen. Hier sind Energie- und Wasserverbrauch, Abfallaufkommen oder der Anteil regionaler Lebensmittel relevante KPIs.

 


 

dwif-Betriebsvergleiche: Businesspläne auf solide Beine stellen

dwif Betriebsvergleiche TeaserUnsere Betriebsvergleiche sind ein unverzichtbares Hilfsmittel für die innerbetriebliche Kontrolle. Das große Plus: Neben tabellarische Darstellungen von Durchschnittswerten, um die betriebswirtschaftliche Situation der Branche insgesamt verdeutlichen, weisen wir  "Orientierungswerte" aus, die auf der Basis der besten Betriebe der jeweiligen Teilbranche oder Gruppe ermittelt werden.

Das klingt spannend!

 

Vorsorge für Ihren Betrieb: Wir checken Ihre Zahlen.

dwif Bilanzanalyse Hotellerie Gastronomie TeaserUnsere Bilanzanalyse liefern Ihnen wichtige Aussagen über die Vermögens- und Finanzierungsstruktur Ihres Hotel- oder Gastronomiebetriebes und zeichnen ein klares Bild zur Ertragskraft und der operativen Stärke Ihres Unternehmens.

Und so machen wir das!

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