58 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass die positiven Effekte des Tourismus auf ihre Gemeinde überwiegen. Für sich persönlich nehmen die Einwohner*innen hingegen deutlich seltener positive Auswirkungen wahr. Um ein wirkliches Gespür für die tourismusbedingte Situation der Einheimischen zu entwickeln, müssen Messungen zur Tourismusakzeptanz immer auch in den regionalen/lokalen Gesamtkontext gesetzt werden.
58 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind der Ansicht, dass die positiven Effekte des Tourismus auf ihre Gemeinde überwiegen. Nur 6,5 Prozent bescheinigen dem Tourismus diesbezüglich eher bzw. überwiegend negative Effekte. Für sich persönlich nehmen die Einwohner*innen hingegen deutlich seltener positive Auswirkungen wahr (32 Prozent). 7 Prozent sehen für sich eher bzw. überwiegend negative Effekte.
Zur Berechnung des Tourismusakzeptanzsaldos (TAS) werden die Anteile der positiv zum Tourismus eingestellten Einwohner*innen den Anteilen der negativ zum Tourismus eingestellten Einwohner*innen gegenübergestellt. Auf Basis einer fünfstufigen Skala ergibt sich der jeweilige Tourismusakzeptanzsaldo (TAS) anhand der Differenz von Top-2 und den Low-2 Anteilen.
Regionalspezifische Studien zeigen, dass die Einwohner*innen beim TAS gut zwischen Auswirkungen auf den Wohnort und auf sie selbst differenzieren können und der Tourismusakzeptanzsaldo für den Wohnort (TAS-W) in der Regel höher ausgeprägt ist. Insgesamt ergibt sich deutschlandweit ein Tourismusakzeptanzsaldo für den Wohnort (TAS-W) von +52, für die Einwohner*innen persönlich von +24 (TAS-P).
Vielerorts wird das Phänomen „Tourismus“ kontrovers diskutiert. Erfolgsmeldungen stetig wachsender Übernachtungs- und Besucherzahlen mit ihren unbestreitbar positiven Umsatz-, Bekanntheits- und Imagewirkungen sowie Infrastrukturverbesserungen stehen Konflikte sowie Abwehrreaktionen der Bereisten, begleitet von strukturellen Ungleichgewichten wie z. B. Preissteigerungen, Verkehrs- und Lärmbelastungen gegenüber. Eine positive Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Tourismus ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Destinationsentwicklung.
Die Messung der Tourismusakzeptanz bzw. ein vergleichender Wert wie der Tourismusakzeptanzsaldo (TAS) muss deshalb auch in den regionalen/lokalen Gesamtkontext gesetzt werden, um ein wirkliches Gespür für die tourismusbedingte Situation der Einheimischen zu entwickeln und dieses bei strategischen Entscheidungen mit einfließen zu lassen.
Um dabei sowohl die Belange der Einwohner*innen als auch der Tourist*innen zu berücksichtigen, ist es dringend erforderlich, Einflüsse und Zusammenhänge zu kennen, die sich hinter der Tourismusakzeptanz verbergen. Nur so kann an den entsprechenden Stellschrauben gedreht und letztendlich erfolgreiche Maßnahmen der Tourismusentwicklung umgesetzt werden, die auch bei den Einwohner*innen breite Akzeptanz finden.
Damit Sie in den Destinationen fundierte Aussagen zur Tourismusakzeptanz bzw. zum Tourismusbewusstsein vor Ort treffen können, haben wir einen nutzenstiftenden Fragebogen entwickelt, den wir bereits bei zahlreichen Einwohner*innen-Befragungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgreich eingesetzt haben. Zudem tauschen wir uns bzgl. des Tourismusakzeptanzsaldos (TAS) regelmäßig mit den Kolleg*innen der FH Westküste/ des DITF aus und haben diesen bereits in unsere eigene Einwohner*innenbefragungen integriert. Dadurch wächst der gemeinsame TAS-Datenpool und bietet damit mehr Benchmarkmöglichkeiten der Destinationen untereinander.
Interessiert? Sprechen Sie uns gerne an!
Gästebefragungen sind ein beliebtes und nützliches Instrument der Marktforschung, um mehr über die eigenen Gäste, deren Wünsche, Ansprüche und Zufriedenheit zu erfahren. Das Problem dabei: Gästebefragungen in Zielgebieten werden noch zu selten systematisch und statistisch korrekt konzipiert … mit erheblichen Auswirkungen auf die Qualität der Ergebnisse.