In zwei dwif-Impulsen haben wir unser neues Produkt im Portfolio gebührend begrüßt: Aus dem dwif DMO-Radar wird der dwif DMO-Flow. Wir reagieren damit auf die gravierenden gesellschaftlichen Veränderungen, die auch den Alltag von Tourismusorganisationen in Deutschland in den nächsten Jahren auf den Kopf stellen werden. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei zentrale Transformationstreiber: Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Wir haben uns sehr über den großen Zuspruch gefreut: Über 400 angemeldete Teilnehmer*innen! Für alle, die nicht dabei sein konnten haben wir das Wesentliche hier kurz und knackig zusammen gefasst… und die Videos der beiden dwif-Impulse sind auch schon online.
Die Tourismusorganisationen in Deutschland befinden sich in einer Phase gravierender Umwälzungen. Von der Landesebene, über die Regionsebene bis hin zur Ortsebene sehen sich Destinations-Management-Organisationen (DMO) dabei mit einem völlig neuen Selbstverständnis und einem immer weiter gefassten Aufgabenspektrum konfrontiert.
Unser dwif DMO-Flow überprüft die Arbeit von Tourismusorganisationen in 11 Handlungsfeldern und liefert Hinweise, wo die DMO genau ansetzen muss, um zukunftsfähig zu bleiben. Dabei durchleuchten wir die zentralen Aufgabenbereiche anhand erprobter Kriterien und in engem Austausch mit dem DMO-Team auf individuelle Stärken und Schwächen, um aufzeigen zu können, in welchen Aufgabenfeldern die Organisation bereits gut aufgestellt ist und wo es noch Handlungsbedarf gibt.
Immer fest im Blick haben wir dabei die beiden Transformationstreiber Digitalisierung und Nachhaltigkeit, denn wir sind überzeugt davon, dass diese künftig integriert gedacht und nicht länger isoliert als eigenständiger Aufgabenbereich in einer DMO bearbeitet werden dürfen. Denn durch ihre disruptive Kraft wirken sie transformierend auf die gesamte Organisation.
Die disruptive Kraft macht Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu Transformationstreibern.
Was beide Entwicklungen gemein haben, ist ihre gesellschaftliche Tiefenwirkung: Durch die enorme disruptive Kraft wirken sie in hohem Maße transformierend auf alle Aspekte des menschlichen Zusammenlebens – so auch auf den Tourismus. Digital und nachhaltig zu sein ist damit heute weder Neuland noch Nice-to-have.
Es ist unausweichlich geworden, sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Daher braucht es künftig keine eigenständigen Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsstrategie (mehr), sondern eine in alle Aufgabenbereiche integrierte, übergeordnete Sichtweise auf diese Transformationstreiber.
Die Digitalisierung steht seit über 15 Jahren auf der Agenda der Tourismusorganisationen. Ist sie nicht also längst integraler Bestandteil der DMO-Arbeit und das Thema ein alter Hut? Schön wäre es! Leider hat das vergangene Jahrzehnt immer wieder deutlich gezeigt, dass die Tourismusbranche beim Thema Digitalisierung eher den Entwicklungen hinterherläuft als eine treibende und gestaltende Rolle einzunehmen. Das hat nicht zuletzt auch die Corona-Pandemie schmerzhaft offengelegt.
Dennoch: Wer heute anfängt, sich mit isolierten Digitalisierungsstrategien zu beschäftigten, hinkt der Zeit hinterher und unterschätzt die transformierende Kraft, die in den digitalen Entwicklungen steckt. Denn die Realität ist längst weiter: Digitalität ist so selbstverständlich in allen Bereichen unseres Lebens, dass sie der neue Normalzustand geworden ist. Zudem zerfließen die Grenzen zwischen analog und digital zunehmend, eine eindeutige Trennung der beiden Welten ist heutzutage weder möglich noch sinnvoll.
Digitale Souveränität wird zur wesentlichen Kernkompetenz der DMO.
Wir haben eine neue Ära betreten, die Ära der Post-Digitalisierung. Damit ist nicht etwa ein Zeitalter NACH, sondern ein Leben MIT der Digitalisierung gemeint, in dem das Digitale zur allgegenwärtigen Selbstverständlichkeit geworden ist. Das umfasst auch einen informierten, versierten, mündigen und selbstbewussten Umgang mit der Technologie, ihren Möglichkeiten und Grenzen. Akteur*innen der Post-Digitalisierung gestalten diese aktiv mit und bringen sich in den Diskurs ein, statt nur immer neuen technologischen Entwicklungen.
Dies erfordert sowohl Haltung als auch Souveränität im Umgang mit digitalen Themen. Gerade bei aktuellen Themen wie dem dezentralen WEB3 oder auch dem Metaversum wird klar, dass Basisaufgaben der Digitalisierung schleunigst nachgeholt werden müssen, um sich mit ganzer Kraft auf die Entwicklungen von morgen konzentrieren zu können.
Wie sich die (Post-)Digitalisierung auf die Aufgabenbereiche Produktentwicklung, Qualitätsmanagement und Stakeholdermanagement auswirkt, können sie in unserem dwif-Impuls nachsehen.
Die sozio-ökologische Transformation stellt unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem vor gravierende Herausforderungen. Einige sind bereits spürbar, viele heute nur zu erahnen. Der Handlungsdruck kommt dabei vor allem von der grünen, ökologischen Seite. Klimawandel, Artensterben, Zerstörung von Naturlandschaften und damit auch dem touristischen Kapital – all das ist längst keine Science Fiction mehr, sondern auch im Alltag vieler deutscher Destinationen angekommen: Waldsterben, Sturmfluten, Hochwasser oder Hitzestress in Städten – die Bandbreite ist groß, die möglichen Folgen höchst individuell. Gerade dem Tourismus stehen enorme Anpassungsnotwendigkeiten bevor.
Das betrifft neben den ökologischen Aspekten auch die soziale und ökonomischen Seite der Nachhaltigkeit. Denn letztendlich braucht es einen ganzheitlichen, inklusiven Anspruch an das Thema Nachhaltigkeit, wie er schon in den 17 weltweiten Klimazielen (Sustainable Development Goals) der United Nations) vereinbart wurde. Hier wird deutlich, wie stark die Wechselwirkungen zwischen den drei Nachhaltigkeitssäulen sind: Green Pressure führt auch zu verstärkter sozialer Ungerechtigkeit und der Notwendigkeit, die langfristige Wohlstandswahrung über kurzfristiges Profit- und Wachstumsdenken zu stellen.
Fünf nach zwölf: Der Druck zu mehr Nachhaltigkeit steigt –
gerade auf die Tourismusbranche.
Der Druck steigt, als Branche Verantwortung zu übernehmen und nachhaltiges Denken und Handeln zur obersten Prämisse zu machen. Es reicht nicht, darauf zu warten, dass die Politik die Rahmenbedingungen setzt (was mit dem European Green Deal übrigens längst geschehen ist) oder nachhaltiges Handeln durch die Nachfrage gefordert wird. Nicht zuletzt aufgrund der eigenen Rolle und Betroffenheit im Klimawandel, müssen DMO als zentrale Steuerer des Tourismus selbst aktiv werden und jetzt damit beginnen, alle Prozesse und Aktivitäten bedingungslos an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten. Bei der Nachhaltigkeit haben wir keine Zeit mehr zu warten, bis wir in einigen Jahren in der „Post-Nachhaltigkeit“ angekommen sind.
An welchen guten Beispielen sie sich orientieren können und was das alles mit Handlungsfeldern wie Markenstrategie, Infrastrukturentwicklung und Vertrieb zu tun hat, erfahren Sie in unserem zweiten Impuls zum dwif DMO-Flow.
wenn Sie unseren dwif-Impuls nicht live verfolgen konnten, jetzt aber Lust bekommen haben, sich die spannende Diskussion in voller Länge anzusehen, schauen Sie einfach auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Dort finden Sie auch die Aufzeichnungen der bisherigen Events dieser Reihe, wie beispielsweise "Agilität & Resilienz", "Qualitätsmanagement im Tourismus", „KPIs und ihr Einsatz in der Praxis“ oder „Leuchtturmprojekte als Impuls für die Region“ und viele andere mehr.
P.S.: Die Termine für unsere weiteren dwif-Impulse 2022 sind online! Melden Sie sich jetzt kostenfrei an.