Montag, 09. August 2021
Das aktuelle Sparkassen-Tourismusbarometer Ostdeutschland stellt die Themen „Zukunftsfähigkeit“ und „Resilienz im Tourismus“ in den Mittelpunkt. Der Jahresbericht ist jetzt erschienen und liefert den Akteur*innen im Deutschland-Tourismus wertvolle theoretische Fakten als auch praxisnahe Empfehlungen, wie die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) touristischer Betriebe und Destinationsmanagement-Organisationen dauerhaft, d. h. auch über aktuelle Krisensituationen hinaus, gesichert werden kann. Kleiner Einblick gefällig?
Der Weg hin zu mehr Resilienz in einer Tourismusorganisation ist nicht in einem Schritt umsetzbar – aber jeder Schritt zählt. Schlüsselkompetenzen sind Zielstrebigkeit und langer Atem, gepaart mit einem agilen Mindset als entscheidender Basis und einer gehörigen Portion Geduld, sowohl mit sich selbst als auch mit dem Team und allen Partner*innen, sowie ein Denken und Handeln in kleinen Etappen.
Zwei Aspekte sind für die Bewältigung für Sie im Destinationsmanagement in besonderer Weise unterstützend.
Weil es die Menschen sind, die Organisationen resilient machen, kommt es auf alle an, die für deren Stabilität und Zukunftsfähigkeit relevant sind, auf die Führungskräfte und Mitarbeitenden in Ihrer Organisation ebenso wie auf sämtliche Partner*innen in den Netzwerken, mit denen Ihre Organisation in Beziehung steht.
Die Darstellung der „Sieben Resilienzfaktoren“ visualisiert die Vielfalt der Kompetenzen, die alle Beteiligten in herausfordernden Zeiten, aber auch sonst in wachsendem Maße benötigen.
Für Geschäftsführer*innen gilt, dass eine ausgeprägte Selbstachtsamkeit, ein gutes Gespür für die Mitarbeitenden und ihre jeweilige Situation, aber auch für die eigenen Grenzen (zeitlich, fachlich, gesundheitlich) die wichtigste Basis dafür ist, mit Krisen fertigzuwerden und sie gesund zu überstehen.
Niemand kann Krisen, aber auch all die anderen großen Herausforderungen unserer Zeit allein bewältigen, es geht nur miteinander. Damit ist in der Regel auch die Teilung von Macht oder, anders gesagt, die Verteilung von Verantwortung auf mehrere Personen verbunden.
Angesichts der aktuellen Veränderungen ist zu vermuten, dass eine sehr produktive Phase umfassender Organisationsentwicklungen anbricht, was nicht nur, aber auch auf die Corona-Krise zurückzuführen ist. Auf einmal können vielerorts noch zu starre Organisationsformen und Gremienstrukturen mit der Erfahrung der letzten Monate zeitnah oder zumindest schneller als gedacht an die derzeitigen Bedingungen angepasst werden. Kernthema wird aber auch künftig die Suche nach adäquaten Lösungen für unsere sich ständig wandelnde (Arbeits-)Welt sein (Stichworte VUCA-Welt, Agilität und New Work, künftige Krisen und vieles mehr).
Neben den nach innen gerichteten Anpassungen geht es heute stets auch darum, belastbare Partnernetzwerke aufzubauen und zu pflegen, ohne die man nicht existieren kann. Allein wird man mit den Herausforderungen nicht mehr fertig. Verantwortliche sollten die (Post-)Corona-Zeit für eine intensive Durchleuchtung ihres Netzwerksystems nutzen.
Im aktuellen Sparkassen-Tourismusbarometer-Jahresbericht finden Sie dafür wertvolle Hinweise.
Nach der Krise ist vor der Krise: Die Corona- Pandemie ist als aktueller Krisenverursacher leider nicht allein, vieles andere wird nur temporär medial in den Hintergrund gedrängt. Die Wahrscheinlichkeit, dass uns weitere Pandemien und sonstige ökologische, ökonomische oder soziale Herausforderungen heimsuchen werden, ist groß.
Folglich ist es vernünftig, sich auch mit der Frage zu beschäftigen, wie wir uns darauf vorbereiten können. Bislang liegen jedoch so gut wie keine Konzepte vor, von wenigen Plänen für Krisenkommunikation abgesehen. Drei Phasen sollten Sie dabei konkret im Blick haben (siehe obige Abbildung zur Stärkung der dynamischen Resilienz): akute Krisenbewältigung, Krisenreview und Krisenprävention.
Die Corona-Pandemie konfrontiert(e) die Branche mit einem nie gekannten Phänomen: Lockdownphasen schränken die Geschäftstätigkeit vieler Betriebe ein oder verbieten sie vollständig. Resiliente Unternehmer*innen verlassen sich zwar nicht einzig und allein auf Hilfe von außen (in diesem Fall vom Staat), sondern werden selbst aktiv. Allerdings gehen die Resilienzkriterien davon aus, dass die Betroffenen handeln dürfen; zudem haben viele Menschen bereits bewiesen, wie kreativ sie die Herausforderung annehmen.
Gleichwohl gehört zu jeder erfolgreichen Krisenbewältigung, insbesondere in Pandemiezeiten, Klarheit und Verlässlichkeit im politischen Handeln. Inwieweit die bisherigen Unterstützungsmaßnahmen auf Bundes- und Landesebene ausreichen, um das Wegbrechen von Existenzen zu verhindern, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Mehr dazu lesen Sie im aktuellen Jahresbericht des Sparkassen-Tourismusbarometers Ostdeutschland.
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