Tourist*innen sorgen in Nordrhein-Westfalen für Milliardengeschäfte, immer mehr Menschen finden dadurch einen Job. Das zeigt unsere aktuelle Kooperationsstudie im Auftrag des Dachverbandes Tourismus NRW, die Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart heute gemeinsam mit Dr. Heike Döll-König (Geschäftsführerin Tourismus NRW) vorgestellt hat.
Viele Millionen Gäste reisen Jahr für Jahr nach Nordrhein-Westfalen – sei es im Urlaub oder auf Geschäftsreise. Sie sichern damit in maßgeblichem Umfang Einkommen und Arbeitsplätze und sorgen für ein erhebliches Steueraufkommen.
Wirtschaftspolitisch erfüllt der Tourismus damit eine Doppelfunktion: Zum einen weist die Tourismusbranche selbst eine beachtliche Wertschöpfung mit einem erheblichen Arbeitsplatzangebot auf. Zum anderen wertet ein gutes touristisches Angebot den Lebens-, Arbeits- und Investitionsstandort Nordrhein-Westfalen insgesamt auf und stärkt damit seine Attraktivität, wovon wiederum alle Branchen profitieren.
Die Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus in NRW – Die ökonomische Bedeutung der Tourismuswirtschaft in Nordrhein-Westfalen“ wurde im Auftrag des Tourismus NRW von DIW Econ, dem Beratungsunternehmen des DIW Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Management und Tourismus (IMT) der FH Westküste und uns erstellt. Wie bei der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2013 wurden auch diesmal alle Berechnugen auf Basis von international vergleichbareren Standards (Tourismus-Satellitenkonto (TSA)) vorgenommen.
Demnach trug der Tourismus im Untersuchungsjahr 2017 mit einer Bruttowertschöpfung (direkt und indirekt) von 29,5 Milliarden Euro zur Gesamt-Wirtschaftsleistung bei (4,8 Prozent). Außerdem sind rund 650.000 Arbeitsplätze mit dem Tourismus direkt oder indirekt verbunden (6,9 Prozent der Gesamtbeschäftigung). Ein Vergleich mit der ersten Erhebung dem Jahr 2013 zeigt, dass touristische Wertschöpfung und Beschäftigung im Land deutlich angestiegen sind.
In der Tourismuswirtschaft direkt sind 5,0 Prozent aller Erwerbstätigen in NRW tätig. Dieser Wert liegt über dem entsprechenden Anteil an der Bruttowertschöpfung (2,9 Prozent) und verdeutlicht, dass die Tourismuswirtschaft eine beschäftigungsintensive Branche ist. Hinsichtlich ihrer Beschäftigungswirkung ist sie größer als die Informations- und Kommunikationsbranche und etwa so groß wie das Baugewerbe in Nordrhein-Westfalen.
Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Die Studie unterstreicht, wie erfolgreich der Tourismus in Nordrhein-Westfalen ist. Als Querschnittsbranche mit enormem wirtschaftlichen Gewicht wird er weiterhin ein wichtiges Handlungsfeld der Landespolitik bleiben. Das greifen wir mit der im Sommer vorgestellten Landestourismusstrategie (Mehr dazu lesen Sie hier.) auf, die mit erheblichen Landes- und EU-Mitteln umgesetzt wird. Dabei setzen wir konsequent auf die Digitalisierung im Tourismus und stellen die touristischen Organisationen agil auf, um die hervorragenden Angebote für Gäste aus dem In- und Ausland weiter attraktiv zu gestalten.“
Döll-König weist zudem auf den Stellenwert des Tourismus für das Standortmarketing hin: „Wo Tourismus stattfindet, stimmt auch die Lebensqualität für Einheimische und damit für wichtige Fachkräfte, auf die Unternehmen aller Branchen angewiesen sind. Der Tourismus kann damit helfen, Fachkräfte für unser Land zu begeistern und zu binden. Die Bedeutung der Branche geht also noch über die vorliegenden starken Zahlen hinaus.“
Die Studie "Wirtschaftsfaktor Tourismus in NRW. Die ökonomische Bedeutung der Tourismuswirtschaft in Nordrhein-Westfalen" steht allen Interessierten als kostenfreier Download zur Verügung.
Im Rahmen dieser Studie wird für das Jahr 2017 (mit einer Fortschreibung auf das Jahr 2018) zum zweiten Mal die ökonomische Bedeutung der Tourismuswirtschaft in Nordrhein-Westfalen (NRW) in Anlehnung an die TSA-Systematik ermittelt sowie deren Entwicklung seit der Erstuntersuchung im Jahr 2013 aufgezeigt.
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In Gesprächen mit Vertreter*innen der Branche stellen wir immer wieder fest, wie wichtig es ist, die Unterschiede zwischen der Berechnung des dwif-Wirtschaftsfaktor Tourismus und der Analysen des Tourismus-Satellitenkontos (TSA) klar herauszustellen.