Wie schaffen es Tourismusorganisationen, agil zu werden, um auf die wachsenden Herausforderungen des Marktes flexibel und schnell reagieren zu können? Rund 60 Branchenexpert*innen diskutierten dazu am vergangenen Montag gemeinsam mit uns im Rahmen der dwif-Jahrestagung und Forschungsbeiratssitzung Herausforderungen und Lösungen auf dem Weg zu einer agilen Tourismusorganisation.
Die (Tourismus-) Welt von heute ist von deutlich höherer Dynamik geprägt als noch vor wenigen Jahren. Nachhaltigkeit, Fachkräftesicherung, Digitalisierung, Organisation und Finanzierung... die Fülle der Themen, für die Sie als Touristiker*innen kreative und tragfähige Lösungen finden müssen, wächst kontinuierlich.
Die Erfordernis, Veränderungen aktiv anzunehmen, ist nicht neu. Die Geschwindigkeit, in der Anpassungsprozesse heute greifen (müssen), hat jedoch einen ordentlichen Gang zugelegt. Gemeinsam mit rund 60 Expert*innen aus dem Deutschland-Tourismus haben wir am vergangenen Montag in den Räumen des ADAC München diskutiert, wie es gelingen kann, in so turbolenten Zeiten wie heute die Gestaltungshoheit nicht aus der Hand zu geben.
Mathias Feige brachte es in seinem Intro zum Thema "Wie uns die VUKA-Welt agil macht" auf den Punkt: Die (Tourismus-)Entwicklung muss heute als permanenter, komplexer Prozess verstanden und anders gesteuert werden als bisher. "Wir können mit Methoden von gestern nicht die Herausforderungen von morgen meistern". Planen, Umsetzen, Prüfen, Handeln...und wieder von vorne: Strategie als Fluss und weniger als starrer Plan. Der Tourismus kann hier noch viel von anderen Branchen und insbeosndere der Start Up-Szene lernen.
Die zentrale Frage lautet deshalb: Wir schaffen wir Strukturen, die schnelle Veränderungen zulassen? Denn genau das ist aktuell im Tourismus nicht immer der Fall. Die notwendigen Anpassungsprozesse haben Auswirkungen auf das Geschäftsmodell und vor allem auf die Unternehmenskultur und die Arbeitsprozesse der Tourismusorganisationen.
Agile Unternehmen erkennt man daran, dass sie viel von der Start Up-Szene übernehmen: Dazu gehören flache Hierarchien, Projektteams mit hoher Eigenverantwortung und Entscheidungskompetenz, eine in die Teams eingeflochtene Innovations-DNA statt einer „Stabstelle Innovation bei der Geschäftsführung“.
Mehr Informationen rund um das Thema lesen Sie in einer unserer "Spannenden Geschichten". Dr. Mathias Feige erläutert in einem Fachbeitrag wichtige Gedanken und Schritte für Ihren Weg zur agilen Tourismusorganisation.
Grund genug für uns, das Thema intensiv mit den Teilnehmer*innen zu beleuchten. Den Auftakt machte ein Round Table mit drei "Agilitäts-Expert*innen" aus dem Deutschland-Tourismus:
Die praktischen Erfahrungen lieferten wertvolle Impulse für unsere anschließende Werkstatt-Runde. An vier Stationen im Raum tauschten die Teilnehmer*innen ihre Gedanken aus zu den Themen:
Unsere Moderator*innen fassten die Ergebnisse der Stationen im Anschluss für alle zusammen. Eine geballte Ladung Ideen für die nutzenstiftende Etablierung agiler Strukturen im Tourismus.
Prof. Armin Brysch (Hochschule Kempten; Vorsitzender des dwif-Forschungsbeirat) und Mathias Feige formten daraus zum Abschluss vier wichtige Eckpfeiler auf dem Weg zu einer agilen Tourismusorganisation:
Eine Patentlösung gibt es selbstverständlich nicht. Hier sind Feingefühl, Ideen und viel Miteinander gefragt, um das eigene Unternnehmen / die eigene Organisation auf (individuellen) Kurs zu bringen.
Eine sehr spannende und bereichernde Diskussion! Vielen Dank noch einmal an unsere Roundtable-Expert*innen, unsere Teilnehmer*innen und natürlich an den ADAC für die Gastfreundschaft!