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Sparkassen-Tourismusbarometer: Tourismusakzeptanz in SH im Fokus

Montag, 14. Februar 2022

Eine Sonderveröffentlichung des Sparkassen-Tourismusbarometers Schleswig-Holsteins widmet sich gezielt den wichtigen Destinationsmanagementthemen „Tourismusakzeptanz“ und „Tourismusbewusstsein“. Auf Basis unserer Analysen wird deutlich, wie wichtig ein intensiver Dialog mit der Bevölkerung ist, um Verständnis für die Relevanz des Tourismus einerseits und die Benefits aus den touristischen Investitionen für die Bewohner*innen andererseits deutlich zu machen.

Das Tourismusbarometer benennt Erfolgsfaktoren für eine wirkungsvolle Kommunikation auf Augenhöhe und definiert Wege zur Verbesserung der Tourismusakzeptanz im Land.

dwif: Sparkassen-Tourismusbarometer: Tourismusakzeptanz in SH im Fokus (Bild: freepik)
„Tourismus und Bevölkerung – Erfolgsfaktor Kommunikation“

„Tourismusakzeptanz“ und „Tourismusbewusstsein“ zentrale Themen

Dank umfangreicher Investitionen in die öffentliche und private Infrastruktur ist das touristische Angebot in Schleswig-Holstein in den vergangenen Jahren strategisch und wertschöpfungsorientiert weiterentwickelt worden. Möglich war dies aufgrund kontinuierlich steigender Gästezahlen (von den pandemiebedingten Nachfragerückgänge abgesehen).

In der eigenen Bevölkerung wird die Tourismusentwicklung jedoch zunehmend kritisch diskutiert und führt immer wieder zu offenen Widerständen gegen einzelne Tourismusinfrastrukturprojekte. Eine Situation, die nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern bundesweit zu beobachten. „Tourismusakzeptanz“ und „Tourismusbewusstsein“ sind deshalb zwei zentrale Destinationsmanagementthemen im Deutschland-Tourismus. Eine aktuelle Sonderveröffentlichung des Sparkassen-Tourismusmusbarometer Schleswig-Holstein, die wir im Auftrag des Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein und des Tourismusverband Schleswig-Holstein erstellt haben, nimmt das Thema in den Blick und möchte das Bewusstsein für den Dialog mit den Bürger*innen schärfen.

 

Tourismusprojekte können polarisieren

Neben zielgerichteten Analysen, Befragungen von Vertreter*innen aus Tourismus, Politik und Kommunalverwaltung, BestPractice-Recherchen zu den Themen Bürger*inneninformation und -dialog thematisiert die Studie zwei konkrete Fallbeispiele:

  • Ein Erfahrungsbericht aus Großenbrode zeigt beispielhaft die konkreten positiven und negativen Wirkzusammenhänge zwischen Tourismus und anderen Angeboten/Dienstleistungen im Ort auf.
  • Am Beispiel des Ostseeheilbads Heiligenhafen werden die Hintergründe für ein Bürgerbegehren beleuchtet, das die Umsetzung eines (aus fachlicher Sicht wichtigen) Hotelprojektes verhindert hat. Das Beispiel zeigt, dass der Bevölkerung die generelle Bedeutung des Tourismus für den Ort durchaus bewusst ist, die eigene Lebenssituation jedoch ausschlaggebend für die Befürwortung oder Ablehnung eines touristischen Projektes ist.

 

Sparkassen Tourismusbarometer SH 2021 Aussagen dwif

 

Verständnis füreinander entscheidend

Für eine nachhaltige und erfolgreiche Tourismusentwicklung in der Zukunft bedarf es nicht nur der Berücksichtigung der Bedarfe der Nachfrage, sondern auch zunehmend der Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung.

Ein intensiver Dialog mit der Bevölkerung ist wichtig, um Verständnis für die Relevanz des Tourismus einerseits und die Benefits aus den touristischen Investitionen für die Bewohner*innen andererseits deutlich zu machen.

 

6 Faktoren zur Förderung von Tourismusbewusstsein & Tourismusakzeptanz

Wie können die Handelnden vor Ort Tourismusbewusstsein und Tourismusakzeptanz fördern?

  • (1) Konsequentes Verfolgen einer Qualitätsstrategie und aktive Beteiligung der Bevölkerung an der strategischen Weiterentwicklung des Ortes: Es darf nicht nur um eine vorbehaltlose Wachstumsstrategie gehen, sondern um eine gezielte strategische Weiterentwicklung unter Berücksichtigung aller Lebensbereiche und Betroffenen (Leben, Arbeiten, Tourismus, Freizeit, Mobilität, Wohnraum, Gewerbe, Natur … ).
  • (2) Faktensammlung und -darstellung zu den Wechselwirkungen von Tourismus und Ortsgeschehen: Für den Dialog mit der Bevölkerung ist es wichtig, den Nutzen des Tourismus datenbasiert nachzuweisen. Unsere Berechnungen zum dwif-Wirtschaftsfaktor Tourismus leisten hierbei seit vielen Jahren wertvolle Unterstützung.
  • (3) Erarbeitung einer ortsindividuellen, systematischen und ganzheitlichen Kommunikationsstrategie nach innen: Die Erstellung einer Innenmarketingstrategie (analog zur nach außen gerichteten Tourismuswerbung) kann insbesondere für starke Tourismusorte und Regionen sinnvoll sein. Die Sonderveröffentlichung des Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein definiert mögliche Komponenten einer solchen Strategie. Mehr zum Thema Innenmarketing erfahren Sie in unserem dwif-Impulse-Video „Was ist eigentlich unsere Story – Mehr Anerkennung & Akzeptanz für den Tourismus“.
  • (4) Installation eines permanenten und direkten Dialogs mit der Bevölkerung: Den Dialog mit der Bevölkerung erst dann aufzunehmen, wenn die Unzufriedenheit in öffentlich artikulierte Unmutsbekundungen gegen touristische Entwicklungsprojekte mündet, kann häufig zu spät sein. Auf eine kontinuierliche Kommunikation auf Augenhöhe kommt es an.
  • (5) Regelmäßige Messung der Stimmungslage: Immer mehr Orte, Regionen und auch Bundesländer monitoren kontinuierlich die Entwicklung der Stimmungslage in der Bevölkerung. Derartige Befragungen können genutzt werden, um den Erfolg eigener Kommunikationsmaßnahmen zu prüfen und um bereits frühzeitig mögliche Stimmungswechsel zu identifizieren. Mehr dazu in unserer „Zahl der Woche“ zur Messung der Tourismusakzeptanz
  • (6) Nutzenstiftung für die Bevölkerung: Um die Tourismusakzeptanz in der Bevölkerung zu stärken, ist es entscheidend, den resultierenden Nutzen klar zu kommunizieren (z. B. Verkehrsführung, die zu einer Entlastung von Wohnbereichen führt, Vergünstigungen für die eigene Bevölkerung in Freizeiteinrichtungen oder auf Parkplätzen als Ausgleich für die Belastungen durch das Tourismusaufkommen). Auf diese Weise wird deutlich, dass Tourismus nicht nur anderen Gewinne einbringt, sondern die Einwohner*innen auch direkt profitieren.

Sparkassen Tourismusbarometer SH 2021 Erfolgsfaktoren dwif

 

Ziel: Vertrauen & Zusammenhalt schaffen

Fakt ist: Eine strategische Tourismusentwicklung ohne den Dialog mit der Bevölkerung ist weder zielführend noch denkbar. Kommunikation ist deshalb ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Steigerung der Tourismusakzeptanz. Gleichwohl ist Kommunikation – so gut sie auch gestaltet sein mag – keine Durchsetzungsgarantie für ein positives Tourismusklima. Bei Überschreitung der Belastungsgrenze kann auch sie keine Wunder vollbringen.

Doch wann ist die Grenze überschritten? Ein permanenter Austausch ist wichtig, um mögliche Problemfaktoren frühzeitig zu identifizieren. Das aktive Eingehen auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ist elementar, um Vertrauen und Zusammenhalt zu schaffen.

 

 


MEHR ERFAHREN


 

Download der Sonderveröffentlichung zur Tourismusakzeptanz

Sparkassen Tourismusbarometer SH 2021 TourismusakzeptanzDie Ergebnisse des Tourismusbarometers wurden im November 2021 von unserem Kollegen Markus Seibold auf dem Tourismustag Schleswig-Holstein in Husum vorgestellt. Mehr erfahren Sie hier (externe Weiterleitung). 

Die Sonderveröffentlichung des Sparkassen-Tourismusbarometers Schleswig-Holstein steht als kostenfreier Download zur Verfügung. 

Download Sonderveröffentlichung

 

 

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Einheimische bei der Tourismusentwicklung mitdenken

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Unsere Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, das Thema Wertschätzung in die tägliche Tourismusarbeit zu integrieren, um eventuelle Spannungsfelder zwischen Einheimischen und Gästen frühzeitig identifizieren und im Dialog begegnen zu können.


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