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Sparkassen-Tourismusbarometer SH 2022: Positive Zahlen für den Norden, aber...
Dienstag, 17. Mai 2022
Gute Zahlen , steigende Kosten, Mangel an Arbeitskräften, wieder aufkommende Konkurrenz durch Flugreisen – der Tourismus in Schleswig-Holstein agiert zwischen Optimismus und schwieriger werdenden Rahmenbedingungen. Das belegen die Ergebnisse des aktuellen Sparkassen-Tourismusbarometers, das unsere Kollegen Karsten Heinsohn und Markus Seibold im Auftrag des Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein und des Tourismusverband Schleswig-Holstein am 16. Mai 2022 in Neumünster präsentierten.
Ausgewählte Fakten habe wir hier für Sie zusammengefasst. Der vollständige Jahresbericht 2022 erscheint Ende Juni.

Positive Zahlen für den Norden. Doch diverse Faktoren könnten die Entwicklung bremsen.
Rund 32,4 Millionen Übernachtungen in Häusern mit mindestens zehn Betten bedeuteten zwar 2021 noch ein Minus von 10,0 Prozent zum Vor-Corona-Jahr 2019. Das war aber der deutlich niedrigste Rückgang in Deutschland. Dieser betrug im Bundesschnitt 37,4 Prozent.
In dieses Jahr startete die Branche im Norden gut. Das Übernachtungsvolumen stieg in den ersten vier Monaten um 4,4 Prozent über das Niveau im Vergleichszeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019 und die Ankünfte legten um 3,0 Prozent zu.
„Dass Schleswig-Holstein von den Menschen als Urlaubsland so wertgeschätzt wird, macht einen schon etwas stolz und wir hoffen, dass das so bleibt“, so Oliver Stolz, Präsident des Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein. „Der Zuspruch ist für uns aber auch eine große Verpflichtung. Angesichts der Herausforderungen durch Preissteigerungen, Fachkräftemangel und dem Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaft werden viele Kraftanstrengungen zu tätigen sein. Insbesondere die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter*innen und die (digitale) Infrastruktur stehen dabei im Fokus. Die Sparkassen stehen hier als größte Mittelstandsfinanzierer in Schleswig-Holstein weiter eng an der Seite der Tourismusbetriebe und des Tourismusverbandes“, so Stolz weiter.
Arbeitskräftemagel stellt die Branche vor große Herausforderungen
Eine der größten Herausforderungen für die Tourismusbranche sieht Stephanie Ladwig, Vorsitzende des Tourismusverband Schleswig-Holstein (TVSH) derzeit im Arbeitskräftemangel. „Es ist erfreulich, dass sich der Tourismus in Schleswig-Holstein so schnell erholt hat. Tourismus kann allerdings nur aufrechterhalten werden, wenn den Betrieben ausreichend Mitarbeitende zur Verfügung stehen. Für über 92 Prozent der Gäste sind qualifizierte und motivierte Mitarbeiter bei der Auswahl und Buchung von Gastronomie-, Beherbergungs- und Freizeitbetrieben wichtig.“
Ladwig weiter: „Die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte sinkt immer weiter. Viele Mitarbeitende haben die Tourismusbranche auch aufgrund der coronabedingten temporären Schließungen und der Unsicherheit in den letzten Jahren verlassen, sodass nun neue Lösungen gefunden werden müssen. Das Sparkassen-Tourismusbarometer zeigt solche Lösungsansätze in den Themenfeldern Mitarbeiter*innensuche, Mitarbeiter*innenbindung und Prozessoptimierung auf. Hierzu zählen zum Beispiel flexible Arbeitszeitmodelle, Unterkünfte für Mitarbeitende, New Work und eine werteorientierte Unternehmenskultur.“
Konsequente Umsetzung der Tourismusstrategie SH als Chance
Tourismusminister Dr. Bernd Buchholz ergänzt: „Um den vielfältigen Herausforderungen zu begegnen, denen sich die Tourismusbranche gegenübersieht, müssen wir nun an der konsequen-
ten Umsetzung der Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2030 arbeiten. Mit zentralen Handlungsfeldern wie Nachhaltigkeit, Infrastruktur, Tourismusbewusstsein oder Mitarbeitendengewinnung gehen wir die Probleme proaktiv an.“
Dr. Buchholz weiter: „Wir sind zwar im Vergleich zu den anderen Bundesländern glimpflich durch die Coronakrise gekommen, wir dürfen aber nicht nachlassen in unseren Anstrengungen, den Tourismus wettbewerbsfähig für die Zukunft aufzustellen. Wir müssen mit Qualität, regionalem Charme und bestem Service punkten, sonst haben wir im umkämpften Tourismusmarkt bald das Nachsehen. Dabei können wir unsere Stärken gut ausspielen: naturnahe Urlaubsformen und Küste satt, authentische Kulinarik und moderne Beherbergungsbetriebe, ein breites Angebot für Radtouristen und viele kulturelle Perlen im Binnenland.“
Optimistischer Blick in die (nahe) Zukunft
Anlass zu vorsichtigem Optimismus geben die Buchungszahlen in vielen Orten und Betrieben, die sich aus dem Modellprojekt Kennzahlen ergeben. Das Übernachtungsvolumen stieg in den ersten vier Monaten des Jahres 2022 um 4,4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019, die Ankünfte legten um 3,0 Prozent zu. Unser Kollege Karsten Heinsohn dazu: „Diese Entwicklung ist besonders erfreulich, da gerade im Januar und Februar noch coronabedingte Einschränkungen wirkten.“
Auch der Ausblick fällt positiv aus: „Die gebuchten Übernachtungen mit Anreisezeitpunkten in den nächsten Monaten liegen um 2,3 Prozent, die Umsätze aus diesen Buchungen sogar um über 18 Prozent über den Zahlen von 2019. Die Aussichten für den Tourismus in Schleswig-Holstein sind nachfrageseitig somit gut.“
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Der vollständige Jahresbericht steht auf der Website des Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein und bei uns im Infopool als kostenfreier Download zur Verfügung.
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